Ich übergebe

Loslassen und übergeben

Der wohl einschnei­dendste Prozess für jeden Unter­nehmer und jede Unter­neh­merin ist der Prozess der Übergabe der eigenen Firma. Oft wird damit auch ein Lebenswerk übergeben, in dem die ganze Schaf­fens­kraft jener steckt, die das KMU aufgebaut, geführt und weiter­ent­wickelt haben. Es geht dabei um viel Emotion, es geht um Geschichte(n), um Tradi­tionen, Bezie­hungen. Es geht um Herzblut und immer wieder auch um das Vermächtnis verschie­dener Genera­tionen, welche die Firma von der einen zur nächsten Generation übergeben haben.

Das Besondere am Nachfol­ge­prozess ist, dass ihn ein:e Unternehmer:in in der Rolle der Person, welche übergibt und loslässt, in der Regel nur einmal durch­läuft. Der Prozess des Loslassens ist vielschichtig und komplex, insbe­sondere auf zwischen­mensch­licher und emotio­naler Ebene. Es ist ein Prozess, den selbst gestandene Unternehmer:innen in dieser Art noch nicht erlebt haben. Insbe­sondere nicht in der Rolle der Person, die loslässt. Was das bedeuten kann, wird oft unter­schätzt und meistens erst (an)erkannt, wenn die Dynamiken eines Verän­de­rungs­pro­zesses zu entgleiten drohen.

Erfahrene Prozessbegleiter:innen, Change-Profis, Nachfol­ge­spe­zia­li­stinnen und ‑spezia­listen oder Coaches können beim Nachfol­ge­prozess wertvolle Impulse geben und mithelfen, ein starkes Fundament zu bauen, damit der Verän­de­rungs­prozess konstruktiv verläuft und die Nachfol­ge­lösung, Bestand hat.

Kernthemen beim Übergeben

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Ist meine Nachfolge gut genug?

Ist die nachfol­gende Unter­neh­mer­ge­ne­ration fähig, die Firma erfolg­reich in die Zukunft zu führen? Eine objektive Antwort auf diese Frage ist zentral, damit eine Nachfol­ge­lösung auch nachhaltig sein kann. Insbe­sondere, wenn die Firma innerhalb der Familie weiter­ge­geben wird, ist es wichtig, immer auch die unter­neh­me­ri­schen Fähig­keiten zu prüfen bei der Person, die nachrückt. Dieselben Fragen stellen sich übrigens auch im Bezug auf die Firma: hat das Unter­nehmen am Markt auch in Zukunft eine Daseins­be­rech­tigung (Nachfol­ge­fä­higkeit)? Und: wie gut ist die Firma intern aufge­stellt, um auch mal ohne die Chefin zu funktio­nieren (Nachfol­ge­wür­digkeit)?

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Habe ich gut genug vorgesorgt?

Viele Unter­neh­me­rinnen und Unter­nehmer investieren oft ihr gesamtes Vermögen in ihr Unter­nehmen und sehen das Unter­nehmen als fixen Bestandteil der persön­lichen Alters­vor­sorge. Doch was, wenn das Unter­nehmen nicht verkauft werden kann? Oder nicht zu dem Preis, den man sich vorge­stellt hatte oder den man benötigt, um sich finan­ziell abzusi­chern? Die Themen Vorsorge und Sicherheit sind auch im Hinblick auf den Nachfol­ge­prozess höchst relevant. Wer sich frühzeitig und umsichtig damit ausein­an­der­setzt, verschafft sich eine gute Ausgangslage, sowohl für sich persönlich wie auch für das Unter­nehmen, das irgendwann von der nächsten Generation geführt wird.

Old man hands holding a green young plant. Symbol of spring and ecology concept
Wie schaffe ich es
loszulassen?

Verän­derung bedeutet Emotion. In ihrer Ausprägung und Inten­sität können sich Emotionen unter­scheiden, aber ohne geht es nicht. Selbst wenn sich der oder die Unternehmer:in den Fortbe­stand der Firma wünscht, sich das rational vorstellen kann und den oder die Wunschnachfolger:in gefunden hat, selbst dann, erlebt ein Unter­nehmer Momente, die so voller (zuweilen unerwar­teter) Emotionen sind, dass es einem durch­schütteln kann. Solche Momente stellen sowohl für Betroffene wie auch für Betei­ligte eine grosse Heraus­for­derung dar. Prozess­be­gleiter und Coaches, die sich mit dem Thema auskennen, können in solchen Momenten eine wertvolle Unter­stützung sein.